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FACHGEBIETE
UND ENDOSKOPIE

GASTROSKOPIE

Die genaue Bezeichnung für eine Gastroskopie ist Ösophago-Gastro-Duodenoskopie. Das ist die Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm.

Die Gastroskopie ist die exakteste Untersuchungsmethode zur Beurteilung der Schleimhaut. Veränderungen können rasch erkannt und in der Folge entsprechend behandelt werden.

Diese Untersuchung ist sinnvoll bzw. notwendig zur Abklärung von:

  • Sodbrennen, saurem Aufstoßen, Schluckstörungen
  • Schmerzen im Oberbauch, Schmerzen hinter dem Brustbein
  • Anhaltender Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Unklarer Blutarmut, bei Teerstuhl
  • Erbrechen von Blut oder kaffesatzartigem Mageninhalt
  • Unklarem Gewichtsverlust

Ein wesentlicher Vorteil der Gastroskopie (z.B. gegenüber dem Magenröntgen) ist, dass im Rahmen der Untersuchung gezielt Gewebsproben entnommen und auch sofort therapeutische Maßnahmen ergriffen werden können. Die Dauer der Untersuchung beträgt 3 bis 5 Minuten und wird nach vorheriger örtlicher Betäubung des Rachens durchgeführt.

Auf Wunsch kann auch ein Beruhigungsmittel verabreicht werden.
Ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus ist nicht erforderlich.

Interview „Alles zur Vorbereitung, Ablauf und Nachsorge“

KOLOSKOPIE

Die Koloskopie (auch Kolonoskopie oder Coloskopie) ist die Spiegelung des Dickdarms (Colon).

Bei dieser Untersuchungsmethode kann – eine hervorragende Darmentleerung vorausgesetzt – die Schleimhaut des Dickdarms exakt beurteilt werden. Veränderungen, vor allem die als Krebsvorläufer bekannten Polypen, können erkannt und im Rahmen der Untersuchung entsprechend behandelt und entfernt werden. Selbstverständlich sind auch Gewebsproben zur nachfolgenden mikroskopischen Untersuchung, insbesondere bei entzündlichen Veränderungen, möglich.

Diese Untersuchung ist sinnvoll bzw. notwendig zur Abklärung von:

  • Sichtbaren Blutbeimengungen beim Stuhl (Hämatochezie)
  • Bei Nachweis von verstecktem (okkultem) Blut im Stuhl (z.B. positiver Hämoccult-Test)
  • Unklarer Blutarmut
  • Veränderten Stuhlgewohnheiten
  • Unklaren Bauchschmerzen
  • Anhaltenden Durchfällen (länger als 3-4 Wochen, ohne Nachweis von Infektionserregern im Stuhl) oder Verstopfung
  • Unklarem Gewichtsverlust

Darüber hinaus ist die Vorsorgekoloskopie bei vollkommener Beschwerdefreiheit ab dem 50. Lebensjahr dringend zu empfehlen.

Anmerkung: Bei familiärer Belastung mit Darmkrebs sollte die Vorsorgekoloskopie zumindest 10 Jahre vor der Erkrankung des Verwandten ersten Grades erfolgen.

Der Hintergrund dieser Empfehlung ist, dass der Hauptrisikofaktor für Darmkrebs (Kolorektalkarzinom) das Alter ist. Nach statistischen Daten steigt das Risiko an Darmkrebs zu erkranken ab dem 45. Lebensjahr (bei Männern früher als bei Frauen) deutlich an. Im Rahmen der Koloskopie können eventuell entdeckte Polypen bzw. Adenome (Krebsvorläufer) entfernt werden und damit Darmkrebs verhindert werden. Diese Vorgehensweise hat sich mittlerweile auch in der Erkrankungsstatistik niedergeschlagen. Im Zusammenhang damit verleiht nach Überprüfung der vorgegebenen Rahmenbedingungen die Fachgesellschaft (www.oeggh.at) ein Qualitätszertifikat.

Die wesentliche Voraussetzung für eine qualitativ hervorragende Untersuchung ist eine gute Darmentleerung, die am Nachmittag des Vortages der Untersuchung erfolgen muss. Diese Darmentleerung (derzeit empfehle ich mit guten Ergebnissen das Präparat Pleinvue®) ist der unangenehmste Teil der Untersuchung.

Die Untersuchung selbst führe ich im Krankenhaus in moderater Sedierung in der Regel ambulant oder tagesstationär durch, d.h. ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus ist nicht erforderlich.

Moderate Sedierung (derzeit mit den Medikamenten Midazolam und Propofol) bedeutet für Sie, dass Sie bei der Untersuchung keine Schmerzen und an die Untersuchung auch keine Erinnerung haben werden (sog. sanfte Koloskopie).

Sie kommen nach der Untersuchung in einen Nachbeobachtungsbereich aus dem Sie nach ca. 2-4 Stunden entlassen werden. Bedingt durch die Sedierung ist zu beachten, dass Sie am Untersuchungstag kein Kraftfahrzeug lenken, keine gefährlichen Maschinen betätigen sowie keine rechtsgültigen Verträge unterzeichnen dürfen. Dementsprechend ist es sinnvoll für Ihre Entlassung aus dem Nachbeobachtungsbereich mit einer Vertrauensperson Ihre Abholung zu organisieren. Taxifahrten sind ebenfalls erlaubt.

Neben der Terminorganisation kläre ich Sie selbstverständlich über die notwendige Vorgehensweise in meiner Ordination genauestens auf.

ERCP

Die Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatographie ist die Röntgenkontrastdarstellung des Gallengangsystems und des Bauchspeicheldrüsenganges.

Dabei wird über ein Endoskop das Kontrastmittel an der Mündungsstelle dieser Gänge im Zwölffingerdarm eingebracht. Die Untersuchung ermöglicht die genaue Beurteilung von Veränderungen dieser Gangsysteme und erlaubt gleichzeitig die Entfernung von Gallengangsteinen und/oder die Überbrückung von Einengungen. Dazu wird eine sogenannte Papillotomie durchgeführt.

Diese Untersuchung ist sinnvoll bzw. notwendig zur Abklärung und gegebenenfalls der Behandlung von:

  • bestimmten Formen der Gelbsucht
  • Hinweisen auf Gallestauung bei der Ultraschalluntersuchung und/oder entsprechenden Veränderungen in den Blutbefunden
  • rechtsseitigen Oberbauchschmerzen bei Zustand nach Gallenblasenoperation
  • Gallengangsteinen
  • Bauchspeicheldrüsenerkrankungen
  • unklarem Gewichtsverlust

Die Untersuchungsdauer beträgt zur Diagnosestellung ca. 5 bis 15 Minuten, bei unmittelbar nachfolgenden therapeutischen Eingriffen insgesamt bis zu 30 Minuten. Es werden Beruhigungsmittel und Medikamente zur Ruhigstellung der Darmtätigkeit verabreicht.

Für die Durchführung der ERCP ist ein stationärer Aufenthalt (von zwei Tagen/einer Nacht) im Krankenhaus notwendig.